Podiumsdiskussion „Gute Pflege, attraktiv gestalten“

© Olga Jabs

Gestern eröffnete ich die Podiumsdiskussion „Gute Pflege, attraktiv gestalten“ im Malteserstift St. Nikolaus in Duisburg-Ruhrort. Nach der Begrüßung folgten Impulsvorträge von meiner Bundestagskollegin Claudia Moll, der Pflegebevollmächtigten der Bundesregierung, sowie von der Hausleitung Heike Petzold.

„Die Pflegerinnen und Pfleger leisten tagtäglich einen wichtigen Dienst. Die Corona-Pandemie hat den beruflichen Alltag der Pflegerinnen und Pfleger weiter erschwert. Viele Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen, die jahrelang leidenschaftlich in der Pflege tätig waren, haben den Pflegeberuf verlassen. Für uns besteht absoluter Handlungsbedarf. Wir müssen die Arbeitsbedingungen in den Pflegeberufen verbessern und so gestalten, dass diese wichtige Tätigkeit wieder attraktiver wird“, verdeutlichte ich in meiner Rede.

Claudia Moll, selbst Altenpflegerin, ergänzte: „Wir müssen mit einem Bündel an Maßnahmen die Abwärtsspirale umkehren. Nur mit besseren Arbeitsbedingungen gewinnen und halten wir Personal – nur mit mehr Leuten entstehen verlässliche Dienstzeiten und mehr Zeit für die Pflegebedürftigen. Seit dem 1. September sind daher Löhne auf Tarifhöhe verpflichtend. Demnächst gehen wir die nächsten Schritte in einer einheitlichen und bedarfsorientierten Personalbemessung. Wichtig dabei bleibt aber auch, dass Pflege für alle bezahlbar bleiben muss. Hier sind alle Akteure gefordert.“

„Eine bessere Bezahlung ist die eine Baustelle. Die andere ist, dass wir mehr Personal in Pflegeeinrichtungen brauchen. Wir Malteser bieten unseren Pflegekräften unter den gegebenen Voraussetzungen bestmögliche Arbeitsbedingungen. Damit wir unsere Dienstpläne aber tatsächlich verlässlich gestalten und unseren Mitarbeitenden flexible Arbeitszeitmodelle ermöglichen können, braucht es eine Anpassung des Personalschlüssels. Zudem muss die Politik insbesondere für junge Menschen Anreize schaffen, den Pflegeberuf zu ergreifen und ihm treu zu bleiben“, sagte Heike Petzold.

Vor Beginn der Veranstaltung besichtigte ich mit Claudia die Pflegeeinrichtung. Wir nutzten den Austausch mit den Pflegerinnen und Pflegern sowie den Bewohnerinnen und Bewohnern, um uns einen Eindruck vom Alltag der Beschäftigten zu machen. Im Anschluss diskutierten wir gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern aus Gesundheit und Pflege sowie der interessierten Öffentlichkeit über die Situation und die Perspektive deutscher Pflegeeinrichtungen und ihrer Mitarbeitenden.