Insgesamt 130 Milliarden Euro nehmen Bund und Länder für ein großes Konjunkturpaket in die Hand. Allein 120 Milliarden Euro davon kommen vom Bund. Im Mittelpunkt stehen Unterstützung für Familien, eine Mehrwertsteuersenkung und die Entlastung der Kommunen. Auch die Stromkosten sollen sinken. Und für Branchen, die besonders von den Folgen der Corona-Pandemie betroffen sind, wird es Überbrückungshilfen von 25 Milliarden Euro geben. Ich bin mir sicher: Viele hätten uns dieses am 3. Juni 2020 beschlossene Konjunkturpaket nicht zugetraut. Ein Paket mit klarer sozialdemokratischer Handschrift.
Die Große Koalition zeigt, dass sie offen für neue Wege ist und nicht auf klassische Instrumente, wie Sparprogramme oder die Abwrackprämie setzt. Nein, im Gegenteil: Wir stärken die sozial Schwachen und investieren in die gemeinsame Zukunft. Das wird deutlich, wenn man guckt in welche Bereiche die 130 Milliarden Euro mit ihren 57 (!) Maßnahmen größtenteils fließen: in Bildung und Forschung, in die Familien, unsere Kommunen, Digitalisierung und den ökologischen Wandel.
Ein wichtiger Schritt, um das Vertrauen in die Wirkungsmacht von Politik zurückzugewinnen. Und ein klarer Erfolg von sozialdemokratischem Regierungshandeln. Wieder zeigt sich: Es ist nicht egal, wer regiert. Regieren lohnt sich.
„Wir wollen mit Wumms aus der Krise kommen“, fasste Vizekanzler Olaf Scholz die Ergebnisse des Koalitionsausschusses passend zusammen. Zuvor hatten die Spitzen von Regierung und Koalition insgesamt 21 Stunden die Einzelheiten verhandelt.
Allein die Mehrwertsteuersenkung werde die Verbraucherinnen und Verbraucher um rund 20 Milliarden Euro entlasten. Vom 1. Juli 2020 bis Ende des Jahres wird die Mehrwertsteuer von 19 auf 16 % sinken, beim ermäßigten Satz werden es statt 7 nun 5 % sein. Hinzu kommt für Familien ein Kinderbonus von 300 Euro für jedes Kind. Dafür hatte sich die SPD schon im Vorfeld stark gemacht.

Städte und Gemeinden können wieder investieren
Ebenso hat sich die Koalition auf den Vorschlag der SPD geeinigt, die Kommunen kräftig zu entlasten. So sollen die krisenbedingten Ausfälle bei der Gewerbesteuer ausgeglichen werden. Sie betragen laut Steuerschätzung rund 12 Milliarden Euro. Zusätzlich übernimmt der Bund die Kosten der Unterkunft in der Grundsicherung. Auch dies wird ein wichtiger Konjunkturimpuls sein, denn die Kommunen sind der tragende Teil von Investitionen. Rund zwei Drittel der öffentlichen Investitionen werden in den Städten und Gemeinden ausgelöst.
Für Klimaschutz und ein modernes Land soll außerdem kräftig in die Entwicklung von Elektromobilität investiert werden, in die Ladesäuleninfrastruktur, in eine Wasserstoffstrategie und in die Digitalisierung. Die Erneuerbaren Energien sollen zügig ausgebaut werden.
Mit dem Konjunkturpaket setzt die Koalition damit auf eine gestärkte Kaufkraft der Menschen, auf Kommunen, die investieren können und auf gezielte Unterstützung für die Modernisierung des Landes.
Das komplette Konjunkturpaket können Sie hier nachlesen.