Verpflichtung zur Teilnahme an Integrationskursen gefordert

Dr. Martin Florichs, Mahmut Özdemir, Veysel Keser, Philipp Thelen

Duisburg, 27.03.2019 – Mahmut Özdemir berichtete bei einem Treffen mit dem AWO-Geschäftsführer Veysel Keser, dem Geschäftsführer der AWO-Integration Philipp Thelen und dem Leiter der AWO-Familienbildung Dr. Martin Florichs im AWO-Zentrum Nord in Hamborn von der Erhöhung der Bundesmittel für die Integrationsarbeit. Im Gegenzug erhielt Mahmut Özdemir Informationen, wie die Integrationsarbeit weiter verbessert werden kann.

Über die guten Nachrichten aus Berlin hat der SPD-Bundestagsabgeordnete für den Duisburger Norden und Nordwesten, Mahmut Özdemir, die AWO-Duisburg gern persönlich informiert: Für die Integrationsberatung stellt der Bund 18,5 Millionen und damit insgesamt 70,7 Millionen Euro zur Verfügung.

Für die Integrationskurse, in denen Zuwanderer Deutsch lernen und ein Verständnis für das Leben in der Bundesrepublik gewinnen, gibt es im Haushalt 2019 in der Summe 720 Millionen Euro. Das sind 53 Millionen Euro mehr als 2018. Die zusätzlichen Mittel bedeuten nicht automatisch, dass auch die AWO-Duisburg mehr Geld für ihren wertvollen Einsatz erhält. Die Verteilung erfolgt nicht direkt, sondern ist an weitere Partner und bestimmte Voraussetzungen geknüpft. Die Mittel für die Integrationskurse erhält zum Beispiel das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge. Abgerechnet wird dann nach Teilnehmerstunden.

Immerhin, in diesem Jahr konnte die AWO-Integration eine halbe Stelle mehr in der Beratung einrichten. Philipp Thelen machte dabei gegenüber Mahmut Özdemir deutlich: „Das reicht nicht. Immer mehr Menschen kommen zu uns in die Beratung. Einer der Gründe dafür ist, dass anerkannte Flüchtlinge als Migranten gezählt werden. Die Mittel für die Flüchtlingsarbeit sind gestrichen worden. Die Unterstützung für die so durch von der Umfirmierung betroffenen Zielgruppe aber nicht ausreichend erhöht.“

Die AWO-Experten fanden in dem Duisburger Bundestagsabgeordneten einen aufmerksamen Zuhörer und kundigen Gesprächspartner. Mahmut Özdemir sprach sich für eine Verpflichtung zum Besuch von Integrationskursen aus. Dies soll aus seiner Sicht ebenfalls für Zuwanderer aus EU-Ländern gelten. Dr. Martin Florichs, in dessen Verantwortungsbereich die Integrationskurse fallen, unterstreicht diese Aussage und ergänzt, dass er sich einen kostenlosen Besuch der Integrationskurse wünscht. Der SPD-Abgeordnete will die Vorstellungen mit in die Diskussion um eine erfolgreiche Integrationsarbeit einbringen.

Mahmut Özdemir erklärte zugleich, dass er den Einsatz der Duisburger AWO wertschätze. „Für mich als SPD-Bundestagsabgeordneter ist klar: Integration gibt es nicht zum Nulltarif. Das Ziel einer nachhaltigen Struktur- und Personalsteuerung in der Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer muss daher sein, eine dauerhaft gute Beratungsqualität sicherzustellen. Dabei leisten haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wertvolle Arbeit, um Migrantinnen und Migranten bei der Integration erfolgreich zu begleiten.“

Ansprechpartner und Telefonnummer: Veysel Keser, Geschäftsführer AWO-Duisburg e. V., Telefon 0203 3095-525, E-Mail: keser@nullawo-duisburg.de.