Sozialdemokraten richten Festakt für Jubilare aus

(v.l.n.r. Hans-Gerd Bosch, Dietrich Schoch, Timo Tegtmeier, Helga Krämer, Frieda Jessulat, Udo Vohl, Hans-Joachim Paschmann, Mahmut Özdemir)

Die SPD in Homberg/Ruhrort/Baerl ehrt langjährige Mitglieder und vergibt zum zweiten Mal eine besondere Würde

Die SPD Ortsvereine aus Homberg, Ruhrort und Baerl luden in den AWO-Treff Hochheide ein für den gemeinsamen Festakt zu Ehren der Jubilare, die 25, 40 und 50 Jahre der Partei angehören.

Für die diesjährige Ehrung der verdienten Jubilare luden sie den heimatverbundenen Bundestagsabgeordneten Mahmut Özdemir ein. Özdemir betonte, dass es die SPD schon vor der Gründung des Kaiserreiches als Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein gab und dass die Sozialdemokraten seit 154 Jahren mit den Grundwerten Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität die Antworten auf die Fragen der Zeit gefunden haben.

„Entlang des Wegesrandes der Geschichte haben die Gründerinnen und Gründer der Partei, aber auch die Genossinnen und Genossen in der Folgezeit, mit Schmerz, Entbehrungen und gerade unter dem nationalsozialistischen Regime viel Blutzoll gezahlt, damit dieses Land heute in Frieden und Wohlstand in einem Europa der Freunde leben kann. Das sollte uns stets mahnen aufrecht Haltung zu wahren auch und gerade in schwierigen Zeiten.“, so Özdemir im Kreise der Jubilare.

Unter den Jubilaren besonders hervorgehoben haben die Ortsvereine Helga Krämer aus Ruhrort und Dietrich Schoch aus Homberg. Helga Krämer (82) gehört der SPD Ruhrort seit 40 Jahren an und ist Ansprechpartnerin und Zuhörerin in Ruhrort. Beim morgendlichen Kaffee in der Bäckerei hört sie den Menschen zu und gibt der Ortspolitik wichtige Hinweise, „wo der Schuh im Stadtteil drückt“. Als überzeugtes Gewerkschaftsmitglied hält sie es für eine Selbstverständlichkeit, dass Partei und Gewerkschaft eng miteinander arbeiten. Stolz trägt sie ihr Parteibuch bei der Veranstaltung und zeigt auch gerne die dort enthaltene Widmung von Franz Müntefering zu ihrem letzten Jubiläum, der damals Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion war. Auch Özdemir durfte als diesjähriger Laudator sich verewigen.

Kein Unbekannter in der Stadtpolitik ist Dietrich Schoch (74). Er war Regierungsdirektor und ist nunmehr Pensionär. Er arbeitet emsig an der Kommentierung des Sozialgesetzbuches und ist Autor in  einem unentbehrlichen Standardwerk.

„Dietrich Schoch, ist ein stets höflicher zurückhaltender Mensch, der genau weiß wo er steht und stehen will. Er kämpfte als Ombudsmann für diejenigen, die ihr Recht nicht kannten oder nicht durchzusetzen wussten. Er hat unerreichbare Maßstäbe gesetzt bei der Schlichtung, wusste aber auch Ungerechtigkeiten zu beseitigen auch wenn es unangenehme Folgen für ihn nach sich zog. Ein Mensch, der sich vor die Menschen stellte, die in Not waren“, würdigten die Sozialdemokraten ihren Genossen für 50-jährige Mitgliedschaft.

Eine abschließende Überraschung aller Anwesenden und insbesondere der zu ehrenden Frieda Jessulat (86) gelang der SPD Homberg mit der besonderen Würde der Willy-Brandt-Gedenkmedaille. Auf Vorschlag von Hans-Joachim Paschmann, Ehrenvorsitzender der SPD Homberg, und Heinz-Dieter Horch, Vorsitzender der sozialdemokratischen Senioren, wurde vom SPD-Parteivorstand in Berlin der besondere Ehrenbrief mit der Medaille, auf der Bundeskanzler Willy Brandt verewigt ist, für Frieda Jessulat angefordert. Der Brief traf persönlich unterschrieben frisch zur Veranstaltung ein.

„Mit dieser besonderen Würde ehren wir eine Genossin, die jedem Wahlkampf eine besondere Note aufdrückt. Die ihren Nachbarn, die schlecht Deutsch sprechen, bei Verwaltungsbehörden hilft. Sie ist eine Streiterin für die Demokratie, wenn sie Menschen animiert ihr Wahlrecht überhaupt wahrzunehmen. Sie ist unsere Zeitzeugin und eine Kämpferin für die Rechte der Frauen. Die Mutter und Großmutter hat mit ihrem Selbstbewusstsein und ihrer Einfühlsamkeit Maßstäbe gesetzt. Ihren Einsatz zu würdigen gelingt uns daher mit dieser besonderen Auszeichnung, die wir als SPD Homberg erst zum zweiten Mal vergeben, in einem bescheidenen aber aufrichtigen Maße“, so Ehrenvorsitzender Paschmann.